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Das biologische Gleichgewicht, Warmwasserfische im Gartenteich, Schönheitem im Gartenteich, Köcherfliegenlarven,
Das biologische Gleichgewicht spielt in der Aquaristik
eine grosse Rolle. Leider wird es nicht immer angewandt, oder man
weiss nicht, wie man es herstellen soll. Wenn sich im Aquarium Stellen
mit Mulm (abgestorbene Pflanzenreste, Exkremente, Futterreste) bilden,
meistens um den Pflanzen, ist es nicht schlimm, das gehört sogar zum
biologischen Gleichgewicht. In einem steril sauberen Aquarium kann sich
ein biologisches Gleichgewicht nicht bilden. Cryptocorinen z.B. lieben
Mulm.
Ich habe noch nie so einen guten Wuchs bei Cryptocorinen gehabt, wie mit Mulm. Auch ein übertriebener Wasserwechsel ist nicht gut für ein biologisches Gleichgewicht. Man sollte sich mal überlegen, wo kommen meine Fische her: Wie ist ihr Heimatwasser? In einem schnell fließendem Wasser kann sich kein Mulm bilden, da ist auch eine ganz andere Vegatation im Wasser. Aber in Teichen oder Seen sieht es schon wieder anders aus. Auch ein langsam fließendes Gewässer hat eine andere Vegatation.
All dieses sollte man überlegen, wenn man ein Aquarium einrichtet. Dies gilt nicht nur für Pflanzen, sondern auch für Fische. Habe ich viel
Fische in meinem Becken, habe ich auch eine größere Mulmbildung durch Futterreste und Verdauung der Fische. Dieses überträgt sich natürlich auf die Pflanzen, sie bekommen dadurch Dünger. Wenn ich jetzt meine Pflanzen noch dünge, so passiert eine Überdüngung und ich bekomme einen guten Algenwuchs. Der Algenwuchs ist allerdings nicht nur auf Überdüngung zurück zuführen, sondern spielt auch das Licht eine große Rolle. Das Licht ist ein wesentlicher Factor in einem Aquarium. Ob ich nun Pflanzen halten möchte, die viel oder wenig Licht benötigen, muss vorher überlegt werden.
Das gehört ebenso zur Gewinnung des biologischen Gleichgewichts dazu. Wenn ich jetzt den Mulm immer schnellstens entferne und wöchentlich einen großen Wasserwechsel mache, muss ich zwangsläufig düngen. Dieser Dünger ist chemisch, und wird auch nicht von allen Pflanzen vertragen. Wenn ich Eisen düngen will, genügt es schon, wenn ich in den Filter einige Eisennägel lege. In einem schnell fließendem Gewässer wird viel Dünger (Mineralien) in aufgelöster Form durch den Fluß geführt, was schon für die Düngung reicht. In einem schnell fliessendem Gewässer wird man auch selten einen üppigen Pflanzenwuchs finden.
Auch die Bedürfnisse der Pflanzenarten sind anders. Habe ich Pflanzen aus einem schnell fliessendem Gewässer, so muss ich auch in mein Aquarium eine Strömung erzeugen, damit sich die Pflanzen wohl fühlen, das Gleiche gilt auch für Fische. Lungenatmer leben in meist stehenden Gewässern, deshalb muss man die Bewegung des Wassers im Aquarium deren Verhalten in der Natur anpassen.
Viele Salmer lieben schnell fließende Gewässer, auch Welse haben gerne Strömung; darum kann man Salmer und Welse auch gut zusammen halten. So sollte man sich immer vorher überlegen, aus welchem Wasser kommen meine Fische und Pflanzen, welches Licht wird benötigt, damit sich Fisch und Pflanze wohl fühlen.
Auch die Auswahl des Futters ist wichtig. Am besten ist nun mal Lebendfutter. Vieles kann man sich selber züchten. So z. B. Moina, Fruchtfliegen, Artemia , Grindal, Enchträen. Zum Wohlfühlen der Fische sollte eine Abwechselung in der Fütterung sein, Sie möchten ja auch nicht jeden Tag Bratkartoffeln. Trockenfutter ist eine Alternative, aber auf Dauer nicht das Gesündeste.
Mein Rat : beherzigen Sie meine Anregungen, die Fische und Pflanzen werden es Ihnen durch Farbenpracht danken. Eine Düngung mit C0² hat nach meinen Erfahrungen nur einen Sinn, wenn ich ein reines Pflanzenaquarium habe.
Über dieses Thema kann man noch viele Zeilen schreiben.
In meinem Gartenteich tummeln sich Wildguppys, Tanichtys, Platys
und Makropoden .
Warum soll man nicht auch diese Fische in der „Freien Natur“ halten
können?
Es klappt wunderbar. Die Temperatur beträgt am Tage z.Z . 22° C und in der
Nacht 17° C ohne Heizung. Sollte die Temperetur in der Nacht unter 15° C
sinken, geht die Heizung an. Guppys haben noch bei einer Temperatur von 15° C
abgelaicht. Alle Tiere fühlen sich wohl und sind gesund und munter. Die Farben,
die die Tiere in der freien Natur hervorbringen, kann man im Aquarium nicht
erreichen. Gefüttert wird wenig, da sich im Teich viele kleine Organismen
gebildet haben und die Fische sich davon gut ernähren können. An ihren prallen
Bäuchen kann man es erkennen. Durch den Bachzulauf kommt zusätzlich noch Futter
in den Teich. An Pflanzen habe ich Riesenwallisnerien, Ludwigia, Anubias,
Froschbißarten eingesetzt. Die Riesenwallisnerien blühen im Sommer.
Am Rand des Teiches wachsen verschiedene Sumpfpflanzen wie Calla,
Froschlöffel, Butterblume, Binse etc. An Schnecken sind vorhanden:
Posthornschnecke, Tellerhornschnecke und Apfelschnecke.
Zum Winter fange ich die Platys , Macropoden und Guppys heraus,
soweit es geht. Alle kann man aber nicht erwischen. Die Tanichtys bleiben
drin. Aus Erfahrung weiß ich, dass es denen nichts ausmacht, wenn mal eine
Eisschicht von 10 cm den Teich bedeckt. Über Jahre hinaus mache ich das nun so.
Angefangen hat es damit, ich dachte, ich habe alle Tanichtys raus und
machte den Teich winterfest, alle Pflanzen wurden im Teich versenkt.
Der Frühling kam und ich traute meinen Augen nicht, es schwamm ein Schwarm
Tanichtys im Teich herum bei 12° C. Von nun an habe ich mir nicht mehr
die Mühe gemacht, Tanichtys heraus zu fangen. Über die Jahre wurden es
immer mehr Fische. In der Heimat der Tanichtys gibt es auch sehr kalte
Perioden mit Frost. Es macht den Tieren nichts aus. Vergleicht man mal die
Farben der Wildtanichtys mit denen im Aquarium, so möchte man nur noch
Teichtanichtys haben. Einige Welse werde ich nun einsetzen, mal sehen was
dabei heraus kommt.
Noch etwas zur Beschaffenheit des Wassers.
Wenn ich den Teich bei starker Verdunstung mit Frischwasser aus der Leitung auffülle,
passiert es schnell, dass ich einen starken Fadenalgenbewuchs bekomme. Besser
ist es, mit Regenwasser aufzufüllen.
Bei mir beträgt der Wasserwert 200 µsm bis 400 µsm, je nachdem wie viel
Regenwasser in den Teich fließt. Je niedriger die Gesamthärte ist, umso weniger
Algenwuchs hat man.
Was gibt es schöneres, wenn im Frühling die ersten Blüten am Teichrand erblühen.Die ersten Blüten kommen von der Sumpfdotterblume (Caltha palustris). Mit ihren leuchtend gelben Blüten bringen sie den Teich zum erstrahlen. Nun beginnt der Teich richtig zu Leben. Nach und nach beginnen nun auch andere Blumen zu blühen.
Eine Vielzahl an bunten Callas ( gelb, weiß, rosa ) gibt es im Handel zu kaufen. Callas blühen fast den gesamten Sommer, so die Zantedeschia, eine rosa blühende Calla oder Lysichiton americanus die gelbe Scheincalla und nicht zu vergessen die große weiße Calla.
Siehe Bild oben links.
Gratiola officialis ( Gnadenkraut ) ist mit seinen kleinen weißen Blüten und den kleinen saftig grünen Blättern eine atraktive Teichpflanze.
Am besten ganz nah am Ufer pflanzen, dort kann sie schön am Ufer
entlang wuchern.
Das blau blühende Hechtkraut ( Pontederia cordate ) sollte an keinem Teich fehlen. ( Siehe Bild oben rechts )
Die Lobelia cardinalis ( Wasserlobelia ) ist mit seinen rot-braunen Blättern und den Cardinal roten Blüten eine sehr dankbare Uferpflanze. Sie blüht sehr lange.
Alisma parviflore das Rundblättrige Froschlöffelgewächs darf an keinem Teich fehlen. Die Blüten sind klein und weiß.
In keinem Teich sollten Seerosen fehlen. Hier gibt es eine Vielzahl an Farben und Formen. Je nach Tiefe des Teiches sollte man aber die Seerosen auswählen. Einige sind schon mit 30 cm Wassertiefe zufrieden und andere brauchen 60-120 cm. Da ist es immer wichtig , wo die Seerosen plaziert werden sollen.
Auch die Flatterbinse ( Juncus effusus ) hat einen berechtigten Platz am Teich und nicht zu vergessen die vielen Lilienarten. ( Iris )
Bei einer gezielten Anpflanzung der Gewächse hat man das ganze Jahr über ein Blütenmeer.
All diese Pflanzen kann man im Winter im Teich belassen, sie werden im nächsten Frühjahr wieder aufs neue erblühen.
Es gibt natürlich noch viele andere schöne Pflanzen für den Teich, dieses ist nur eine kleine Auswahl.