INHALT:

Cyprinoiden Allgemein, Ringelhechtling, Aph. bivitatum, Aph.australe, Aph. gardneri, Aph. filamentosa, Aph. sjoestedti, Rivulus

Einrichtung eines Killifisch Aquariums.

Die Einrichtung eines Killfischaquariums sollte möglichst dem Biotop nahekommen in dem die Killifische leben, die ich halten und züchten möchte. Am besten eignen sich für kleinere Killifische Aquarien in den Größen 60x30x30. Der Boden sollte mit feinem Sand und etwas größeren Steinen ausgestattet sein. Da die Bäche und Tümpel meist von Bäumen umstanden sind, fällt auch viel Laub in die Gewässer. Um es in den Aquarien den natürlichen Gewässern gleichzutun gibt man auf eine Seite des Beckens eine Laubschicht. Das Laub säuert das Wasser an. Am besten geeignet ist Laub von der Rotbuche. Die Killis wühlen sich gerne in das Laub und laichen dort auch ab. Als weiteres Inventar kämen noch Äste und Wurzeln in frage. Die Bepflanzung braucht nicht üppig zu sein. Es sollten Pflanzen sein, die weiches und saures Wasser vertragen. Eine gedämpfte Beleuchtung genügt für Killifische

 

Aph. australe- Aph. gardneri Rivulus cylindraceus

Cyprinodontidae, Eierlegende Zahnkarpfen

Das Verbreitungsgebiet der Eierlegenden Zahnkarpfen erstreckt sich über die tropischen und gemäßigten Zonen der Erde. eine Ausnahme ist Australien. Sie leben überwiegend in Süß- und Brackwasser. Einzelne Arten findet man auch im Meer. In Amerika kommen sie im Norden bis im Süden Argentiniens vor. In Asien erstreckt sich Ihr Verbreitungsgebiet in West- östlicher Richtung bis Japan und nach Süden bis in die Malaiische Inselwelt aus. In Europa kommen 3 Arten vor, eine Art gibt es auf der Insel Malta. Sie sind sehr anpassungsfähig an die unterschiedlichsten Verhältnisse. Man findet sie an warmen Quellen ebenso wie in zeitweilig austrocknenden Gewässern. Ihr Hauptverbreitungsgebiet ist Afrika.

Die Cyprinodontidae muss man in verschiedene Gruppen zusammenfassen.

a) Aphanius , b) Aplocheilius , c) Pachypanchax , d) Epiplatys

e) Rivulus , f) Aphyosemion , h) Nothobranchius und Cynolebias

Die Aphyosemion stellen den größten Teil der Arten.

Nothobranchius und Cynolebias werden gern als Saisonfische bezeichnet, was nicht ganz falsch ist. In der Natur leben diese Tiere in den Tümpeln die in der heißen Jahreszeit austrocknen. Ehe die Tiere dann absterben, legen sie noch schnell ihre Eier ab, die nun einige Wochen oder sogar Monate im Schlamm liegen. Wenn dann der große Regen kommt, platzen die Eier auf und die jungen Fischchen schlüpfen und wachsen sehr schnell heran, die nächste Trockenperiode kommt bestimmt.Nach einem knappen 1/2 Jahr sind die Fische schon wieder Geschlechtsreif. Diese Tiere sind nicht einfach zu züchten und zu halten, sie stellen sehr hohe Ansprüche an Wasser und Futter.Für Anfänger ist dieser Fisch nicht geeignet.

Die in den Aquarien verbreitesten Arten sind Aphyosemion, Aplocheilius,Pachypanchax, Epiplatys und Rivulus.

Am leichtesten zu züchten sind Aphyosemion australe, Aph.gardneri, Aph.bivitatum, Aph.filamentosum und noch einige, wobei ich hier nicht näher eingehen möchte.

Hier einige Schlupfzeiten:

Aphyosemion australe ........................................ ...15-24 Tage Aphyosemion bivitatum......................................... .12-24 Tage Aphyosemion filamentosa........................................20-45 Tage Aphyosemion bivitatum...........................................12-25 Tage Aphyosemion gardneri.............................................21-40 Tage Aphyosemion sjoestedti..........................................80-120 Tage Aphyosemoin coeruleum..........................................40-70 Tage Dieses sind nur einige Beispiele, wie Aufwändig eine Zucht dieser Tiere ist. Es gibt bei den Killi- Arten ( Überbegriff aller Cyprinodontiden ) noch die Bodenlaicher und Pflanzenlaicher. Für die Bodenlaicher genügt ein büschel Perlonwatte oder besser noch ein büschel Torffaser. Da die meisten Killis saures Wasser brauchen ist Torf am besten. Einige Fischarten wühlen sich in eine Torfschicht hinein, auch das sollte man berücksichtigen. Für die Pflanzenlaicher eignen sich am besten feinfiedrige Pflanzen oder ein Wollmop. Mit einem Wollmop habe ich die besten Erfahrungen gemacht.

Einer der für mich am schönsten Killis ist : Pseudepiplatys annulatus (Ringelhechtling,Zwerghechtling) er wird höchstens 4 cm groß.

Pseudepiplatys annulatus ( Ringelhechtling)

Dieser kleinste Killifisch ist in meinen Augen auch der schönste. Ein Aquarium von 20 Litern, mit viel Riccia und Limnobium an der Oberfläche und als Bodenpflanzen kleinwüchsige Echinodorus tenellus Nadelsimse und Quellmos (Fontinalis antipyretica) würden für die Bedürfnisse dieses kleinen Fisches genügen. Der Ringelhechtling ist ein Dauerlaicher. Dabei ist es nicht nötig, die Jungfische heraus zu fangen.

Der Ringelhechtling legt seine Eier in den Riccia- Polstern oder auch im Quellmos ab. Der Bodengrund sollte mit etwas Torf ausgelegt sein.

Das Wasser, leicht sauer und weich, ca 6°dGH. Da sie in Fließgewässern leben, sollte man öfter Frischwasser zugeben. Mit einer Temperatur von 25° ist der Fisch zufrieden. Zur Zucht sollte das Wasser aber etwas wärmer und weicher sein (3° dGH). Hat man diese Kriterien erfüllt, laichen die Tiere meistens schnell ab. Aber sie legen nur 2-5 Eier an einem Tag und setzen auch mal einige Tage aus. Die Entwicklung der Eier dauert ca. 14 Tage. Da sich die Jungtiere meistens in Riccia aufhalten, so ist es ratsam, mehmals täglich diese Polster mit Essigälchen zu impfen. Sie nehmen auch nach einigen Tagen Artemia-Larven. Die Tiere wachsen unterschiedlich schnell, darum ist eine gute Fütterung sehr wichtig. Die Eltern stellen den Jungfischen nicht nach.

Auf Grund ihrer kleinen Größe empfehle ich, züchten sie für diese schönen Tiere Moina( Japanischer Wasserfloh) Die ausgewachsenen Tiere fressen auch gerne die kleinsten Fruchtfliegen. siehe Futtertiere

 

Aphyosemion australe ( bunter Prachtkärpfling "Kap Lopez")

Der Kap Lopez ist wohl der bekannteste und am einfachsten zu züchtende Cyprinodontidae. Ein kleines Becken 10 Ltr. Inhalt genügt zur Zucht. Als Bodengrund gibt man eine 5 cm. Fasertorfschicht in das Becken und füllt mit weichen Wasser bis ca. 10 cm über die Faserschichtauf. Die Temperatur braucht nicht so hoch zu sein, es genügen 23° bis 26° C. Ehe man die Fische einsetzt, ist es nötig die Tiere zum ablaichen zu stimulieren. Eine gute Fütterung mit schwarzen Mückenlarven ist da angebracht. Nach einer Woche etwa kann es dann los gehen mit dem umsetzen. Meistens dauert es dann auch nicht lange bis das Männchen zu treiben anfängt. Wenn das Weibchen dann im Torf mit dem Männchen verschwindet, beginnt die Eiablage. Die Laichdauer ist meistens eine Woche bis 14 Tage. Dann sollte das Paar heraus- gefangen werden.( Die Eier sind Sandkorn gross und haben eine feste Schale. Man kann sie also ruhig mit den Fingern anfassen.)

Die Eier verbleiben nun ca.3 Wochen in dem Behälter. die ersten Jungen schlüpfen nach 15 Tagen. Habe ich die Eltern 14 Tage im Becken zum ablaichen gehalten, so muss ich auch noch 14 Tage nach der letzten Eiablage warten bis alle Jungtiere geschlüpft sind. Sind die ersten Jungfische zu sehen, meistens an der Oberfläche, wird täglich etwas mit Artemia Nauplien gefüttert. Wenn die letzten geschlüpft sind, wird die Torffaser heraus genommen, aber vorsichtig, damit man nicht die Jungen im Torf mit heraus fängt. Die Jungtiere wachsen nun sehr schnell heran. Ein Pärchen legt etwa 30-50 Eier.

Eine andere Zuchtmöglichkeit ( Profis ) ist eine tägliche Eiabsuche. Dabei verwendet man statt Torffaser einen Laichmopp.

Die Eier werden dann in Extraschalen zum schlüpfen gebracht.

Da die Jungtiere in unterschiedlichen Zeiträumen schlüpfen, wachsen sie auch unterschiedlich, so kann es passieren, dass die zuerst geschlüpften Jungtiere die zuletzt geschlüpften als Futter betrachten. Kap Lopez laichen über einen längeren Zeitpunkt, man kann also in einem anderen Becken gleich weiter züchten.

 

Aphyosemion gardneri ( Prachtkärpfling )

Aphyosemion gardnerie Arten sind je nach Heimatgebiet unterschiedlich gefärbt. Da kann die Grundfarbe hellblau bis dunkelblau sein. Auch die Punkte erscheinen von gelb bis rot. Diese Färbungen haben nichts mit dem Futter oder dem Wasser zu tun, es liegt mehr daran, ob viel oder wenig Sonneneistralung vorhanden ist. Im schattigen Gewässer ist die Farbgebung dunkler als im Sonnendurchflutetem Gewässer.

Diese Erscheinung hat man auch bei uns. Forellenfischer werden das bestätigen. Es ist ein unterschied in der Farbgebung ob die Forelle in einem schattigen Bachlauf steht oder in einem hellen Bachlauf ohne Schattenplätzen.

Die Zucht ist nicht anders als bei anderen kleinen Aphyosemion Arten. Die Schlupfzeit beträgt 24-40 Tage, je nach Wassertemperatur und Härte des Wassers. Aph. gardnerie erreichen immerhin eine Größe von 6-8 cm. Bei den Tieren ist es ratsam, die Eier in extra Behältern schlüpfen zu lassen, sonst bleibt kein Jungfisch am leben.